Rechtzeitig zum Jubiläum erschien eine Festschrift
Attraktiv und schachgeschichtlich bedeutsam

Das Uta Röchling gewidmete Turnier, mit dem der Förderkreis der Senioren im Deutschen Schachbund sein zwanzigjähriges Bestehen beging, bleibt in guter Erinnerung. Zu seinen durchweg angenehmen Seiten gehört die Überreichung einer „Festschrift mit Chronik 1993–2013“.
Während der Wettkampftage in Spandau kam ich nur zum Blättern in der Broschüre. Das Signal zur eingehenden Lektüre nach der Heimkehr gab meine Frau, die sonst nicht gerade von Schach schwärmt: Sie begann aus dem Heft vorzulesen! Das anziehende Äußere hatte sie aufmerksam gemacht, und die Art, wie die Festschrift eine Vereinsgeschichte sehr konkret, personenbezogen mit allem Drum und Dran vor Augen rückt, weckte ihr Interesse.
Dem langjährigen Schatzmeister des Förderkreises Klaus Gohde ist zu danken, dass er die Mühe einer solchen Dokumentation auf sich genommen und die handliche Schrift pünktlich zum Jubiläum vorgelegt hat. Als Mitautor eines vom Schachverband Sachsen zur Schacholympiade 2008 herausgegebenen Kompendiums weiß ich, welche Anstrengungen es mitunter kostet, Vergangenheit und Gegenwart des Schachs und seiner Organisation präzise für die Nachwelt festzuhalten. Genau das ist Klaus Gohde für seinen wohl wichtigsten Wirkungsbereich gelungen – angefangen mit der Vorgeschichte und dem Gründungsdokument des Förderkreises bis zur beredten Übersicht über die Entwicklung der Mitgliederzahlen, der eingenommenen Beiträge und Spenden und der erteilten finanziellen Hilfen. Auf knappem Raum sind die Verdienste aller früher und heute an der ehrenamtlichen Vereinsarbeit Beteiligten sachlich gewürdigt. (Dass bei einem grafischen Block auf Seite 17 der Name des sonst mehrfach erwähnten Mitgründers Siegfried Weber entfiel, lässt sich für eine spätere Auflage schnell korrigieren.)
Am Schluss der Chronik schaut uns Uta Röchling dank einer Zeichnung von Rixa Gohde-Ahrens freundlich an. Klaus Gohde erläutert, wie es zum bedeutenden Erbteil kam, den ihm die 1925 in Kiel geborene Schachfreundin vom Hamburger SK vermachte; der offenbar als Förderkreisspende gedachte Betrag dient nun als Rücklage für angespannte Situationen des Vereinsbudgets.
Eingerahmt wird der geschichtliche Abriss von einer Reihe informativer Grußworte und von Briefen, mit denen aus dem Ausland stammende Vereinsmitglieder – allesamt wohlbekannte Schachsenioren – den Integrationsaspekt der Vereinstätigkeit ins Blickfeld rücken. Auch das ist gelungen!
Letzte Hand an die vereinten Texte legte die im Landkreis Meißen beheimatete Grafikdesignerin Uta Büttner. Sie trug wesentlich dazu bei, dass die Jubiläumsgabe ihren Hauptzweck erfüllt: wirkungsvoll für das solidarische Anliegen des Förderkreises zu werben.

Gottfried Braun

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